Wenn Pferde unter Sommerekzemen leiden

Publiziert am Dienstag, 13. August 2019 von Manfred Weiblen
Pferd auf einer Wiese

In der warmen Jahreszeit sind so manche Pferde nicht zu beneiden. Ständig schwirren um sie irgendwelche Plagegeister herum, die das Pferd mit dem Schweif zu verscheuchen versucht. Viele dieser Insekten stechen das Pferd, um Blut abzuzapfen.

Vor allem bestimmte Fliegen- und Mückenarten scheinen sich auf Pferdeblut spezialisiert zu haben. Nicht selten lösen diese Stiche und Bisse beim Pferd Allergien aus – die sogenannten Sommerekzeme.

Was ist ein Sommerekzem?

Ein Sommerekzem tritt dann auf, wenn das Pferd vor allem in der warmen Jahreszeit durch die Bisse und Stiche von Insekten allergische Reaktionen zeigt. Es handelt sich dabei vor allem um Hautveränderungen. Vielfach treten diese Ekzeme an der Mähne, am Schweifansatz und am Bauch auf. Das sind Stellen, an denen das Pferd geradezu machtlos gegen die lästigen Insekten ist. Zu den häufigsten Plagegeistern gehören Gnitzen, Kriebelmücken Stechmücken und Bremsen. Durch den Stich gelangt Speichel in das Blut des Pferdes. Ist das Pferd dagegen allergisch, kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems. Die Folge sind Entzündungen auf der Hautoberfläche. Manche Pferderassen sind davon so gut wie gar nicht betroffen, wiederum andere Pferde leiden enorm unter den Plagegeistern. Experten vermuten, dass hier erbliche Ursachen eine Rolle spielen. Damit wäre zu erklären, warum vor allem Welsh- und Islandponys sowie Friesenpferde häufiger unter den Sommerekzemen leiden.

Woran erkennen Sie ein Sommerekzem bei Ihrem Pferd?

Ekzeme lösen in der Regel einen Juckreiz aus. Wie bereits beschrieben, suchen sich die kleinen Plagegeistern Stellen aus, die das Pferd selbst nur schwer erreichen kann. Daher wird es sich an festen Gegenständen scheuern. Dazu kommt, dass sich die Allergie auch auf den Bereich des Kopfes, der Schultern oder der Brust ausweiten kann. Das Pferd versucht, sich hier mit den Hufen zu kratzen oder zu beißen, da der Juckreiz mitunter sehr stark ist. Dadurch leidet die Hautoberfläche und das Pferd zeigt aufgescheuerte Hautstellen, entzündete und nässende Wunden sowie haarlose Bereiche. Durch die Abschürfungen der Hautoberfläche fehlt auch noch eine wichtige Schutzfunktion gegen Bakterien und Pilze, sodass zu Infektionen kommen kann. Das Sommerekzem verschlimmert sich also.

Die tierärztliche Versorgung beim Sommerekzem

Pferd bekommt eine Spritze von einer Tierärztin

Für den Tierarzt ist das Sommerekzem relativ leicht zu erkennen, da eben bestimmte Hautbereiche vor allem in den Sommermonaten betroffen sind. Unter Umständen führt der Tierarzt Hauttests und eine Blutuntersuchung durch, um andere Formen von Allergien, wie beispielsweise eine Futtermittelallergie, auszuschließen. Resultieren die Sommerekzeme klar von Insekten, so bekommt das Pferd Medikamente, die die Beschwerden lindern sollen. Der darin enthaltene Wirkstoff Kortison soll den Juckreiz lindern, da sich das Pferd dadurch ansonsten weitere Hautverletzungen zufügt. Zusätzlich müssen gegen den Pilzbefall Antibiotika zum Einsatz kommen.

Unser Tipp: Eine Pferdekrankenversicherung ist eine sinnvolle Absicherung für Pferdefreunde. Damit sind die Kosten einer tierärztlichen Behandlung abgedeckt.

Schutz gegen Kriebelmücke, Bremse und Co.

Das einfachste Mittel ist natürlich, dem Pferd im Sommer eine Ekzemerdecke überzulegen. Damit sind alle die Körperstellen abgedeckt, die sich die Plagegeister gerne aussuchen. Wer die Anschaffungskosten scheut, kann natürlich versuchen, aus Resten von T-Shirts eine solche Decke selber zu nähen. Diese Stoffe sind recht praktisch, da sie relativ atmungsaktiv sind. Dabei ist es aber wichtig, dass keine Nahtstellen entstehen, die wiederum scheuern könnten. Dann verpufft der Effekt, weil sich das Pferd doch wieder kratzen muss.

Pferd mit Decke

Alternativ gibt es auch sogenannte Fliegendecken, die im Zebramuster gehalten sind. Dieses Streifenmuster löst bei Mücken oder Bremsen ein Flimmern im Blick aus, sodass sie auf der Oberfläche keinen geeigneten Landeplatz finden. Wenn das Pferd es zulässt, kann auch eine Fliegenmaske zum Einsatz kommen, die vor allem den Kopf und die Augenpartie schützt. Diese lässt sich mit Klettbändern relativ einfach befestigen. Der Vorteil ist, dass sich weniger Fliegen im Bereich der Augen aufhalten und dadurch das Risiko einer Bindehautentzündung deutlich gemindert wird.

Daneben gibt es natürlich auch noch jede Mengen Gels und Salben, die auf die Körperoberfläche des Pferdes aufgetragen werden können. Dabei ist es aber sinnvoll, den Tierarzt hinzuzuziehen, da nicht jede Salbe auch für das eigene Pferd verträglich ist. Es kommt auf die Inhaltsstoffe an, die unter Umständen auch wieder eine Allergie auslösen können.

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