Wie genießen Kaninchen ihren Aufenthalt im Garten?

Publiziert am Freitag, 8. März 2013 von Manfred Weiblen
Das Kaninchen sitzt auf der Wiese im Garten

Für Kinder gehören Kaninchen zu den beliebtesten Haustieren. Man kann sie auf den Arm nehmen, sie kuscheln und mit ihnen schmusen. Katzen oder Hunde bieten diese Möglichkeit eher weniger. Wenn Sie darüber nachdenken, ob sie für die Familie oder für die Kinder Kaninchen anschaffen, müssen Sie vor allem bei der Haltung daran danken, dass die Tiere viel Auslauf und Freiraum benötigen. In einer Wohnung ist so etwas kaum machbar. Idealerweise haben Kaninchen ein Gehege von mindestens zwei Quadratmetern pro Tier. Damit bleibt nur noch der Garten als Alternative für die Kaninchenhaltung.

Im Frühjahr ist die beste Jahreszeit für ein neues Kaninchen

Kaninchen gehören zu den Haustieren, die ganzjährig draußen gehalten werden können. Wenn Sie sich im Frühjahr Kaninchen zulegen, haben die Tiere lange Zeit, sich an die Außenhaltung zu gewöhnen und sie legen sich für die kalte Jahreszeit selber ein dickes Fell an. Denken Sie aber bitte daran, dass die Kaninchen dann nicht zwischendurch in die Wohnung geholt werden sollen. Der Temperaturunterschied ist enorm und kann den kleinen Hopplern schaden. Bei einer Erkrankung ist es unter Umständen notwendig, das Kaninchen in der Wohnung zu versorgen. Wenn es aber anschließend wieder in das Außengehege soll, muss es vorher langsam wieder an die Temperaturen gewöhnt werden.

So errichten Sie ein optimales Außengehege

Vorausgesetzt, der Garten bietet genug Platz, sind Ihrer Fantasie keine Grenze gesetzt. Natürlich gibt es im Zoofachandel Stallkonstruktionen, aber es macht mehr Spaß, wenn die ganze Familie sich am Bau der neuen Heimat für die Kaninchen beteiligt. Wenn Sie zur Miete wohnen, denken Sie bitte daran, die Erlaubnis vom Vermieter einzuholen. Bei einem Mehrfamilienhaus müssen die Nachbarn auch mitspielen, denn Kaninchen sind nicht immer leise und entwickeln auch mal strenge Gerüche.

Ideal ist eine Käfigkonstruktion aus Maschendraht, der mit Holzrahmen verbunden ist. Der Käfig muss so stabil sein, dass andere Tiere wie z. B. Füchse oder Marder keine Möglichkeit haben, in den Käfig einzudringen. Kaninchen buddeln gern – und das auch Mal an den Käfigwänden. Schnell ist da ein Loch in Freiheit gegraben. Daher müssen die Käfiggitter gut einen halben Meter im Boden versenkt werden, damit die Nager nicht durch einen selbst gegrabenen Tunnel ausbrechen können. Als Dach eignet sich Wellplastik. Das kann sowohl geschlossen als auch durchsichtig sein, damit die Kaninchen schattige und sonnige Plätzchen haben.

Spaß und Ruhe für das Kaninchen

Ein Käfig ohne Einrichtung ist natürlich langweilig. Logisch, ein Wohnzimmer ohne Möbel ist für uns Menschen auch nicht einladend. Wenn es der Platz erlaubt, können Sie mit Holzrampen und Holzstände über mehrere Ebenen Lauf- und Klettermöglichkeiten in den Käfig einbauen. So haben die Kaninchen Abwechslung und können sich ausreichend bewegen. An kleine Anhöhen als Ausguck und eine witterungsgeschützte Futterstelle müssen Sie ebenfalls denken.

Den Boden des Kaninchenstalls können Sie mit Rindenmulch auslegen. Heu und Stroh müssen ebenfalls ausreichend vorhanden sein, es dient nicht nur als Futterquelle, sondern polstert auch den Untergrund. Damit die Kaninchen in Ruhe schlafen können, sollten Sie ein witterungsbeständiges Schlafhäuschen in den Käfig reinsetzen – für jedes Kaninchen ein eigenes.

Ernährung und Pflege

Haustiere sind eine zeitliche Herausforderung – natürlich müssen die Kaninchen mehrmals täglich versorgt werden. Wenn die Kinder also Zeit haben, sollten sie häufig füttern. Dabei spielt Gemüse eine wichtig Rolle im Ernährungsplan. Das sollte nicht gammelig vom Restetisch aus dem Supermarkt sein, sondern auch noch genießbar. Auch Kaninchen können von überlagertem Futter krank werden. Das Gehege müssen Sie mindestens einmal in der Woche gründlich reinigen – das nimmt viel Zeit in Anspruch. Im Sommer kann es auch trotz gründlicher Reinigung zu strengen Gerüchen kommen, das kommt durch die Wärmeeinwirkung an heißen Tagen.

Vor allem ist eines für Kinder wichtig: Ein Kaninchen ist kein Spielzeug und will auch mal in Ruhe gelassen werden. Zwar mögen sie gerne auch mal gestreichelt werden, dass aber nicht auf dem Schoß oder sonst wo, sondern am liebsten auf dem Boden. Ein Kaninchen, das sich dabei nicht wohlfühlt, kann auch mal zubeißen. Für Kinder unter drei Jahren gilt: Nicht anfassen, nur anschauen. Das mag hart klingen, schützt aber das Kaninchen vor eventuellen Verletzungen. Denn in diesem Alter haben Kinder noch nicht die nötige Feinmotorik und wissen nicht, dass ein Kaninchen ein fühlendes Lebewesen ist.

Veröffentlicht unter Kaninchen, Hase und Co