Wie müssen Hunde und andere Haustiere im Auto gesichert sein?
Ein typischer Anblick auf deutschen Straßen: Herrchen und Frauchen sind mit dem Auto unterwegs und zwischen den Vordersitzen schaut der Hund mit nach vorne. Manchmal ist auch die Seitenscheibe im Heck heruntergelassen und der Vierbeiner genießt bei offenem Fenster mit herausgestrecktem Kopf die frische Luft. Sicherlich haben Sie bei dem Anblick geschmunzelt, sieht ja auch zu drollig aus, wenn der Hund dadurch fast menschliche Züge hat. Die Gefahren, die hier schlummern, sind aber nicht unerheblich. Was ist, wenn es zu einem Unfall oder einem plötzlichen Bremsmanöver kommt?
Hunde können ungesichert zu einem tödlichen Risiko werden
Ein Unfall im August 2015 in der Nähe der niederländischen Grenze in Kleve: Zwei Autos stoßen im innerstädtischen Verkehr zusammen. Mit in einem der Autos befindet sich eine Dogge. Diese konnte nach dem Unfall durch die zerborstene Scheibe zwar aus dem Auto gelangen. In einem nahe gelegenen Waldstück wurde sie verendet aufgefunden. Was war passiert? Die Polizei geht klar davon aus, dass der Hund im Auto ungesichert transportiert wurde. Dabei hat eine ausgewachsene Dogge locker ein Gewicht von 50 bis 60 Kilogramm. Kommt es bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h zu einem Aufprall, entwickelt der Hund Kräfte von mehr 3.000 Kilogramm. Tödlich für das Tier und unter Umständen auch für die Insassen.
Polizei muss regelmäßig Autofahrer verwarnen
Bei Polizeikontrollen fällt es auf: Hunde werden ohne Sicherung auf der Rückbank transportiert. Teilweise stehen die Hunde sogar zwischen den Vordersitzen auf dem Getriebetunnel, weil sie in ihrer Neugier nach vorne gucken möchten. Schlimm wird es dann, wenn Hundefreunde ihre kleinen Vierbeiner auf dem Schoß sitzen lassen – zwischen sich und dem Lenkrad. Viele erwischte Autofahrer handeln frei nach dem Motto: Wird schon nichts passieren. Das ein Airbag aber schon ein einem Aufprall mit geringer Geschwindigkeit aktiviert wird, verdrängen einige von ihnen. Stellen Sie sich mal vor, was passieren kann, wenn der Hund durch den Airbag gegen Ihren Brustkorb geschleudert wird. Das Aufprallgewicht ist das zigfache Gewicht des Hundes. Eine tödliche Gefahr. Im Übrigen verhängt die Polizei in solchen Fällen höhere Bußgelder als bei Verstößen gegen die Gurtpflicht. Grund: Der Hund gilt als ungesicherte Ladung und wird demnach höher bestraft als Fahren ohne Gurt.
Wie lassen sich Haustiere am sichersten transportieren?
Generell gilt: Hunde und Haustiere haben auf den Vordersitzen nichts verloren. Oder würden Sie Ihr Kind vorne unangeschnallt mitfahren lassen? Wahrscheinlich nicht. Warum dann nicht die gleiche Sicherheit walten lassen wie bei allen anderen Mitfahrern auch? Auf dem Rücksitz ist der Hund gut aufgehoben. Wenn es die Größe des Hundes erlaubt, sollte dieser auf alle Fälle mit dem Gurt gesichert werden. Für kleine Hunde gibt es spezielle Geschirre, die ebenfalls im Gurtschloss eingerastet Sicherheit bei einem Aufprall bieten. Da viele Autos mittlerweile Kombis sind, bietet es sich geradezu an, dass der Hund im Kofferraum des Kombis transportiert wird. Ein Schutzgitter zur Rückbank sollte auf alle Fälle vorhanden sein. Je nach Größe des Hundes muss es aber fest mit dem Fahrzeug verbunden sein und nicht nur eingehängt werden. Mittlerweile gehen aber auch viele Hundefreunde dazu über, ihren Liebling in einer Transportbox mitzunehmen, die im Fahrzeug gesichert werden kann.
Schutz für Katzen und Kleintiere im Auto
Hunde werden am häufigsten im Auto transportiert. Entweder ist es die Fahrt in den Urlaub oder der Weg zum Wald, um Gassi zu gehen. Seltener dagegen werden kleinere Tiere im Auto mitgenommen, wie beispielsweise Katzen, Kaninchen oder Vögel. In der Regel wird diese Fahr nur dann notwendig, wenn es zum Tierarzt geht. Dennoch müssen Sie auch für solche vereinzelten Fahrten daran denken, Ihr Haustier im Auto entsprechend abzusichern. Eine Katze, die sich ungesichert auf der Rückbank des Autos befindet, kann zu einem gefährlichen Geschoss bei einem Unfall werden. Unabhängig davon möchten Sie Ihr Hausstier ja auch vor eigenen Verletzungen schützen. Eine Transportbox ist daher unverzichtbar, auch wenn sich der Stubentiger nur mit Widerwillen dort unterbringen lässt. Stellen Sie sich mal vor, Ihre Katzen hat von der Rückbank die Nase voll und krabbelt in den Fußraum zwischen die Pedale. Dann wird es richtig brenzlig. Genauso müssen Kaninchen, Meerscheinchen oder Vögel in Käfigen transportiert werden, damit sie sich nicht unkontrolliert im Auto bewegen können. Natürlich muss der Käfig oder die Transportbox ebenfalls mit dem Gurt gesichert werden, da diese bei einem Aufprall auch zu einem Geschoss gegen die Rücksitzlehne der Vordersitze werden können.