Die Angst vor dem Tierarzt - wie bringen wir es unserer Katze nur bei?

Publiziert am Donnerstag, 7. Juni 2018 von Manfred Weiblen
Katze beim Tierarzt

Dass Katzen einen siebten Sinn für unangenehme Dinge haben, ist unbestritten. Scheinbar schon Tage vor einem Tierarztbesuch lässt sie uns aus Verachtung links liegen und zeigt sich nur selten.

Schließlich weiß sie: Wenn ich zum Tierarzt muss, bedeutet das für mich nichts Gutes. Daneben machen viele Katzenfreunde den Fehler, dieses Unwohlsein selber zu verbreiten und damit die Unruhe der Katze noch zu schüren. Eigentlich müssen Sie der Ruhepol sein, damit Ihre Samtpfote sich besser auf den Tierarzt einstimmen lässt.

Es fängt schon beim Transport an

Anders als Hunde, die einfach im Auto auf der Rückbank angeschnallt werden, müssen Sie Ihre Katze in einer Transportbox mitnehmen. Schließlich spielt Ladungssicherheit eine große Rolle. Außerdem soll Ihr Liebling ja nicht auf einmal während der Fahrt Ihnen zischen den Pedalen herumwuseln. Das Problem ist nur, dass Ihr Liebling eine tiefe Abneigung gegen diese Box hat und diese auch in der Regel mit einem Tierarztbesuch verbindet. Lassen Sie die Transportbox generell in Umfeld Ihrer Katze stehen, so dass sie sich dort eine Art Höhle bauen kann. So verbindet Ihr Stubentiger die Box mit etwas Positivem und lässt sich eher darauf ein, darin transportiert zu werden.

Wenn es mal wieder etwas schneller gehen muss…

…müssen Sie die Ruhe bewahren. Stress und Zeitdruck haben noch nie geholfen. Das ist ja auch so, wenn morgens die Kinder zur Schule müssen. Also, bei Ihrer Katze bringt es nichts, wenn Sie den Tierarztbesuch auf den letzten Drücker vorbereiten. Will die Katze am Tag des Tierarztbesuches nicht mitspielen, geraten Sie nicht aus der Fassung. Das spürt Ihre Katze und lässt sich noch weniger auf das Spiel ein. Machen Sie lieber ein Spiel daraus. Verstecken Sie an verschiedenen Stellen rund um die Box Leckerlis und natürlich auch in der Box. So bekommen Sie Ihre Katze dort leichter hinein.

Vorbereitung ist alles

Sie möchten sicherlich nicht, dass Ihr Liebling eine Art Angstpatient beim Tierarzt wird. Das können Sie relativ einfachen umschiffen, in dem Sie Ihre Katze einfach auf das vorbereiten, was der Tierarzt zu Anfang auch mit Ihrer Katze machen wird. Setzen Sie Ihren Sofalöwen auf einen Tisch. Untersuchen Sie ihn nun gründlich. Schauen Sie einfach mal in die Ohren. Tasten Sie die Pfoten, den Bauchraum oder den Rücken ab. Legen Sie Ihre Katze auch mal hin oder drehen Sie sie auf den Rücken. So lernt Ihre Samtpfote, dass Untersuchen nichts Schlimmes ist.

Ein Ausflug zum Tierarzt

Natürlich ist beim Tierarzt alles anders. Das sind mal nicht eben die eigenen vier Wände und da sind auch jede Menge andere Personen und Tiere unterwegs. Für die Katze, die eigentlich die Ruhe liebt, schon allerhand Getümmel. Also müssen Sie Ihrem Liebling beibringen, dass dieser Ort an sich nichts Unangenehmes ist. Sprechen Sie mit Ihrer Tierarztpraxis darüber, dass Sie mit Ihrer Katze einfach nur mal so vorbeikommen können. Setzen Sie sich mit der Transportbox ins Wartezimmer, so dass Ihre Katze die Eindrücke in Ruhe aufnehmen kann. Wenn Sie dabei nicht im Stress sind, ist das eigentlich eine gute Vorbereitung. Vielleicht darf Ihre Katze auch mal kurz ins Sprechzimmer und der Tierarzt streichelt sie. Ein gegenseitiges Beschnuppern schadet nicht. Wenn es geht, lassen Sie den Tierarzt Ihrer Katze ein Leckerchen geben. Dann ist die positive Erinnerung beim nächsten Mal schon mal gesichert.

Wenn es auch schwer fällt – Trost ist fehl am Platze

Unsere Katze miaut sich die Seele aus dem Leib, wenn es zum Tierarzt geht. Häufig machen wir den Fehler, dass wir versuchen, sie zu trösten. Das ist aber genau der verkehrte Weg: Ihr Liebling merkt unweigerlich, dass hier etwas nicht stimmt. Richtig ist, wenn Sie auf diese Situation überhaupt nicht eingehen. Es muss ein völlig normales Ereignis sein, das da jetzt ansteht. Natürlich ist es schwer, dabei die Ruhe zu bewahren. Sie sind aber gefordert, hier Ruhe auszustrahlen. Vor allem, wenn der Tierarztbesuch nicht ein Routinefall, sondern ein Notfall ist. Dann gilt erst recht: Trotz Verletzung oder Erkrankung müssen Sie stets mit ruhigen Tonfall reagieren und Ihre Katze nicht unnötig betüddeln.

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