Wie vermeiden Sie Unfallgefahren für Ihre Katze?

Publiziert am Dienstag, 20. Oktober 2015 von Manfred Weiblen

Gestern Abend nach der Arbeit – ich war auf dem Weg zu unserem Haus. Dabei nahm ich die Tochter unseres Nachbarn wahr, wie sie ihre Katze versuchte anzulocken. Das Mädchen stand draußen unter dem Küchenfenster, die Katze innen auf dem Fensterbrett. Dabei stand das Fenster gekippt. „Wenn das mal gut geht“, dachte ich da bei mir und habe der Nachbarstochter erklärt, warum sie damit für ihre Katze eine tödliche Gefahr heraufbeschwört. Was ist, wenn die Katze herausspringen möchte und sich im Spalt des gekippten Fensters einklemmt? Lesen Sie mal, welche Risiken noch so im Haushalt schlummern, über die Sie wohlmöglich noch gar nicht nachgedacht haben.

Gekippte Fenster sind ein tödliches Risiko für Ihre Katze

Neugier gehört zu den bekanntesten Eigenschaften der Katze. Wenn sie etwas Unbekanntes sieht, möchte sie es auch erkunden. Kritisch ist es, wenn sie im Haus oder der Wohnung vom Fenster aus etwas Interessantes wahrnimmt. SO mancher Stubentiger hat dabei den kürzesten Weg nach draußen gewählt, nämlich das gekippte Fenster. Dabei kann die Katze ganz leicht stecken bleiben und durch hektische Bewegungen immer tiefer in den Spalt rutschen. Die Folge. Organe werden gequetscht, die Katze kann ohne Rettung daran sterben. Klar müssen die Fenster auch mal geöffnet sein, um frische Luft ins Haus zu bekommen. Schaffen Sie dann aber spezielle Schutzvorrichtungen an, die es im Zoofachhandel gibt. Stellen Sie sich mal vor, ein solcher Vorfall ereignet sich, wenn Sie gerade nicht zu Hause sind und Ihrer Katze helfen können.

Selbst der Kletterprofi kann tief stürzen

Dass Katzen fast immer auf ihren Pfoten landen, ist bekannt. >Grund dafür ist die Koordination der Körperdrehung mit dem Schwanz, wenn dafür Platz und Zeit ist. Fällt Ihre Katze vom Schrank, wird sie wahrscheinlich auf den Pfoten landen. Ein Sturz aus größerer Höhe wie beispielweise aus einem Fenster kann aber trotz dieser Landung schon kritische Folgen haben. Übrigens – wenn ihre Katze gerne auf Kommoden oder Schränke steigt, müssen Sie darauf achten, dass dabei das Verletzungsrisiko minimiert wird. Eine herumliegende Schere auf einer Kommode oder Messer auf der Küchenanrichte stellen ein erhebliches Verletzungsrisiko dar.

Wo lauern im Haushalt noch mehr Gefahren für Ihre Katze?

Offene Schränke, Reinigungsmittel, ein unaufgeräumter Schreibtisch – die Verletzungsrisiken sind größer als Sie denken. Anders als in der freien Natur, wo die Katze ihren natürlichen Instinkt einsetzt, gibt es in der Wohnung oder im Haus genug unbekannte Stellen, die Ihre Katze zunächst nicht als Gefahr wahrnimmt. Was ist, wenn Sie beim Putzen im Bad auf einmal durch ein Telefonat unterbrochen werden und Ihre Katze neugierig die Putzmittel in Augenschein nimmt? Eine Vergiftung ist damit vorprogrammiert. Ebenso sollten Sie Medikamente nur in verschlossenen Schränken aufbewahren und schon gar nicht offen irgendwo herumliegen lassen. Katzen sind da wie kleine Kinder – die Neugier siegt und schon ist die Tablette verschluckt. Zudem gibt es im häuslichen Bereich auch viele Pflanzen, die mindestens eine schädliche Wirkung für Ihre Katze haben.

Spielzeug oder tödliches Risiko?

Ein beleibtes Bild: Die Katze tobt mit dem Wollknäuel herum und schiebt es mit den Pfoten von einer in die andere Ecke. Was ist aber, wenn sich die Katze darin verheddert und unter Umständen der Wollfaden sich langsam um den Hals zuzieht? Kleine Gegenstände wie Kinderspielzeug können durch Ihre Katze ohne weiteres verschluckt werden, dadurch kommt es zu Verdauungsproblemen oder schlimmstenfalls sogar zu einem Darmverschluss. Beim Verschlucken spitzer Gegenstände kann es sogar passieren, dass es zu inneren Verletzungen kommt. Daher müssen solche Dinge immer außerhalb der Reichweite Ihrer Katze aufbewahrt werden. Stellen Sie sich einfach vor, Ihre Katze wäre ein kleines Kind. Würden Sie dann auch Messer oder andere scharfe und spitze Gegenständen einfach herumliegen lassen?

Bei Verletzung sofort zum Tierarzt

Verletzungen äußern sich in der Regel durch eine blutende Wunde. Es kann bei einem Sturz auch zu einer Fraktur gekommen sein. Wenn Ihre Katze unruhig ist, sich nicht bewegen möchte und die Gliedmaßen deformiert wirken, müssen Sie sofort zum Tierarzt – ebenso natürlich bei offenen Wunden. Hier ist die Notfallversorgung Ihrer Katze notwendig, um die Gesundheit oder sogar das Leben zu retten. Versuchen Sie bei einer möglichen Vergiftung nicht einfach planlos irgendwelche Gegenmaßnahmen einzuleiten. Besser ist, Sie nehmen eine Probe der verschluckten Substanz mit zum Tierarzt, damit dieser darauf die Behandlung abstimmen kann. Die sprichwörtlichen sieben Leben der Katzen sollten Sie nicht immer ganz ernst nehmen. Sie hat definitiv nur ein Leben.

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