Will Ihr Hund auch nicht auf Sie hören?

Kennen Sie das? Sie rufen Ihren Hund und er hört nicht auf Sie? Wenn sie zur Arbeit gehen oder einkaufen, veranstaltet er ein ausgiebiges Heulkonzert? Er läuft Ihnen beim Gassi gehen einfach davon? So manches Mal machen Sie die Faust in der Tasche und fragen sich, was bei der Erziehung Ihres Hundes schiefgelaufen ist. Dabei liegt das Problem nicht an Ihrem Hund, sondern in vielen Fällen bei Ihnen. Oft hat das Verhalten des Hundes mit der mangelnden Geduld von Herrchen oder Frauchen zu tun. Wie können Sie Ihren Hund besser in den Griff bekommen?
Weglaufen und Attacke bei anderen Artgenossen
Klar, Ihr Hund hat einen ausgeprägten Spieltrieb und Jagdinstinkt. Da ist es kein Wunder, wenn mit ihm beim Gassi gehen mal die Triebe durchgehen. Ärgerlich ist es nur, wenn Sie ihn auf einmal aus dem Blickfeld verlieren oder er sogar auf andere Hunde losgeht. Wenn Sie ohne Leine gehen, achten Sie mal darauf, wie weit sich Ihr Hund entfernt. Rufen Sie in wieder zu sich und belohnen Sie ihm, beispielsweise mit einem Stückchen Wurst. Das gleiche gilt, wenn Ihr Hund auf andere, angeleinte Hunde, losgeht. Üben Sie mit Ihrem Hund ein Signal ein, dass ihn dazu veranlasst, seine „Attacke“ zu unterbrechen. Das kann das Klimpern mit dem Schlüssel sein oder auch das Klatschen mit Ihren Händen. Wichtig in beiden Fällen ist, dass Sie Ihren Liebling ständig darauf trainieren, ihn belohnen und immer die gleichen Signale oder Ausrufe verwenden. Es bringt nichts, wenn Sie andauernd „hierher, hierher“ rufen. Er ist schließlich nicht taub, sondern er denkt, dass Sie ihm hinterherkommen.
Das Geheule beim Abschied
Sie müssen zur Arbeit und Ihr Liebling heult sich die Seele aus dem Leib? Das ist nicht nur für Ihren Hund schlecht, sondern wird Ihre Nachbarn garantiert gegen Sie aufbringen. Es kann schließlich nicht sein, dass Sie nicht einmal das Haus verlassen können, ohne dass Ihr treuer Freund Sie mehr oder weniger zum Umkehren zwingt. Ihr Hund muss erkennen, dass Sie immer wieder kommen. Fangen Sie damit klein an. Lassen Sie ihn mal für ein paar Minuten allein, wenn Sie beispielsweise den Müll rausbringen oder im Keller die Wäsche aufhängen. Belohnen Sie Ihren Hund, wenn er sich friedlich verhalten hat. Sie müssen diese Vorgänge von der Dauer her ausdehnen, gehen Sie mal ein paar kleine Besorgungen machen. Demonstrieren Sie Ihrem Hund: Es ist ganz normal, dass die Jacke angezogen wird und kein Signal dafür dass Sie ihn gleich verlassen. Ziehen Sie die Jacke auch einfach einmal so in der Wohnung an – achten Sie darauf, wie Ihr Hund darauf reagiert. Wenn es ihn nicht interessiert, machen Sie schon erhebliche Fortschritte.
Rituale und Belohnungen müssen punktuell zusammen passen
Ihr Hund hat auf Sie gehört, Sie bekommen die Leckerlis nicht aus der Tasche, werden hektisch, weil Ihr Hund schon winselt und jault? Bleiben Sie dabei ruhig und wiederholen Sie die Aufgabe mit Ihrem Hund. Geben Sie in der Stresssituation das Leckerli, wird er sofort darauf anspringen und Sie stetig bedrängen, wenn es nicht schnell genug geht. Wichtig ist auch, dass Sie alle Befehle, Belohnungen und Gesten konsequent und dauerhaft einsetzen. So nach dem Motto: „Jetzt hat er es verstanden“, wird Ihnen Ihre mühsam antrainierte Erziehung innerhalb kürzester Zeit um die Ohren fliegen. Sie müssen auch nicht jede Handlung mit einem Leckerli belohnen. Sobald es nämlich nichts gibt, wird Ihr Hund irgendwann nicht mehr auf Sie hören. Warum sollte er – aus seiner Sicht – auch kommen, wenn es nichts gibt?