Welche Pflanzen sind für Hunde besonders giftig?

Publiziert am Freitag, 8. Juli 2016 von Manfred Weiblen
Hund auf der Blumenwiese

Viele Pflanzen entfalten zu dieser Jahreszeit eine bunte Blütenpracht, die auch auf Ihren Hund eine magische Anziehungskraft hat. Klar, da wird Ihr Hund neugierig und schnuppert hier und da im Gebüsch. Dabei kann es passieren, dass Ihr Hund nach einer Pflanze schnappt und sie verschlingt. Von jetzt müssen Sie Ihren Hund gut im Auge behalten. Schauen Sie, wenn möglich, nach, welche Pflanze Ihr Hund gefressen haben könnte. Wir haben mal ein paar Pflanzen zusammengestellt, die in unseren Breiten auf Feldern und Wiesen häufig vorkommen.

Klatschmohn

Diese herrlich rot leuchtende Pflanze wächst vor allem auf Wiesen und Feldern. Durch ihre Farbe hat sie eine starke Anziehungskraft auf Tiere und leider auch auf Hunde. In den schwarzen Kapseln der Pflanze reift der Mohnsamen heran und verteilt sich durch den Wind meterweit. So wächst Mohn auch an Straßenrändern. Die Mohnblume führt bei Hunden vor allem zu Unruhezuständen, Atemproblemen, Krämpfen, Koliken und Durchfall. Sie müssen bei diesen Anzeichen schnellstens zum Tierarzt.

Maiglöckchen

Das Maiglöckchen kommt in vielen Wäldern vor und ist auch eine beliebte Zierpflanze für den Garten oder das Heim. Die gesamte Pflanze ist für Haustiere schädlich, insbesondere die Blüten und die Früchte. Hat Ihr Hund an einem Maiglöckchen geknabbert, müssen Sie auch hier unmittelbar zum Tierarzt. Die in der Pflanze enthaltenen Glykoside lösen nicht nur Erbrechen, Krämpfe, Durchfall oder Schwindel aus. Es kann durchaus auch zu Herzrhythmusstörungen, zum Kreislaufkollaps und zum Herzstillstand kommen.

Rhododendron

Der Rhododendron kommt eher seltener als Wildpflanze vor, sondern ist eher als Zierpflanze für den Garten zu betrachten. Der Strauch ist bei jeder Jahreszeit grün, die Blütezeit fällt vor allem in die Sommermonate Juli und August. Hat Ihr Hund daran geknabbert, treten Bauchkrämpfe, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung auf. Mitunter kann die Vergiftung durch diese Pflanze auch mit einem schwachen Puls und Zitter- und Krampfanfällen einhergehen. Als erste Maßnahme können Sie Ihrem Hund reichlich Wasser zum Trinken geben, danach geht’s zum Tierarzt. Als Hundefreund sollten Sie auf diese Pflanze in Ihrem Garten generell verzichten.

Tulpen

Zu den häufigsten Gartenzierpflanzen gehört die Tulpe. Durch die unterschiedlichen Zuchtformen gibt es verschiedene Farbvarianten dieser Blume. Dabei sind für Hunde alle Pflanzenbestandteile giftig. Die darin enthaltenen Gifte Tuliposide A und B tragen zu einer Reizung der Schleimhäute bei. Es kommt bei einer Vergiftung zu Magen- und Darmreizungen oder auch zu Bauchkrämpfen. Zunächst gilt hier auch als erste Maßnahme: Dem Hund viel Wasser zu trinken geben, danach zum Tierarzt fahren.

Osterglocke

Die Osterglocke oder auch gelbe Narzisse gehört zu den typischen Gartenpflanzen. Ihre gelben Blüten treten vor allem in der Osterzeit und im Frühling in Erscheinung. Hier sind ebenfalls alle Bestandteile der Pflanze für Hunde giftig, die Wirkstoffe der Osterglocke wirken reizend auf die Haut und die Schleimhäute des Hundes. Die Vergiftung verläuft zwar nicht tödlich. Da es aber zu Bauchschmerzen und Bauchkrämpfen kommen kann, empfiehlt es sich grundsätzlich, den Tierarzt aufzusuchen – allein schon, damit Ihr Hund Medikamente zur Linderung bekommt.

Efeu

Zu den weit verbreiteten Zimmer- und Gartengewächsen gehört der Efeu. Alle Bestandteile der Pflanze sind schädlich für Hunde. Durch die in der Pflanze vorhandenen Gifte wie Saponin und Hederin kommt es zur Reizung der Schleimhäute. Darüber hinaus führt der Verzehr von Efeubestandteilen zu Durchfall und Erbrechen. Krämpfe und Erregungszustände sind ebenfalls häufige Begleiterscheinungen der Vergiftung.

Maßnahmen bei der Vergiftung Ihres Hundes

Sie können noch vor dem Gang zum Tierarzt schon erste Maßnahmen ergreifen: Gerade beim Verzehr einer nicht verträglichen oder giftigen Pflanze besteht die Möglichkeit, bei Ihrem Hund Erbrechen auszulösen. So wird zumindest ein Teil der Pflanze wieder herausgewürgt und kann dementsprechend weniger Schaden anrichten. Das dürfen Sie aber nur machen, wenn Ihr Hund noch bei vollem Bewusstsein ist. Ist Ihr bereits geschwächt, kann das Erbrechen eine Blockade der Atemwege verursachen und die Lage noch verschlimmern. Vielleicht haben Sie für den Notfall Kohletabletten im Haushalt. Diese Aktivkohle hilft, den Giftstoff im Magen Ihres Hundes zu absorbieren.

Bleiben Sie bei den Erste-Hilfe-Maßnahmen ruhig. Ihr Hund soll sich sicher fühlen. Sind Sie unruhig, merkt das Ihr Hund auch und Sie haben kaum noch Gelegenheit, erste notwendige Maßnahmen zu ergreifen. So geht wertvolle Zeit verloren.

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