So können Sie Unfallrisiken für die Katze im Haushalt reduzieren

Publiziert am Mittwoch, 10. Mai 2017 von Manfred Weiblen
Katze spielt am Herd

Nach Angaben der Tierschutzverbände leben rund 13 Millionen Katzen in den deutschen Haushalten. Die meisten von ihnen sind Freigänger und halten sich am Tag oder auch in der Nacht draußen, also in ihrer natürlichen Umgebung auf. Ein großer Teil der Katzen wird nur in der Wohnung gehalten, die Stubentiger kommen also gar nicht nach draußen.

Viele Katzenfreunde, die ihren kleinen Vierbeiner in der Wohnung halten, sind der Auffassung, dass in den eigenen vier Wänden nichts passieren kann. Dabei sind die Unfallgefahren für die Sofalöwen auch innerhalb der Wohnung nicht zu unterschätzen.

Geübte Kletterer können auch mal in Not geraten

Katzen haben von klein auf sehr gute motorische Fähigkeiten. Sie klettern gerne auf Möbel, springen umher und haben dabei in den meisten Fällen ihre Motorik im Griff. Dummerweise lassen sich Katzen aber auch schnell ablenken. Das kann ein Schmetterling sein, der vor dem Fenster flattert, aber auch ein lautes Geräusch. Dadurch wird entweder schlagartig ihr Jagdinstinkt geweckt oder sie erschrecken leicht. In beiden Fällen verlieren sie für einen Moment die Kontrolle über ihre Motorik. Im ungünstigsten Fall ist zum Beispiel ein Sturz vom Fensterbrett die Folge. Da Stürze aus größerer Höhe auch für Katzen tödlich enden können, ist es sinnvoll, Fenster oder Balkone mit Schutzgittern oder Schutznetzen zu sichern, damit ein Absturz aus größerer Höhe verhindert werden kann.

Wo lauern im Haushalt noch mehr Gefahren für Ihre Katze?

Offene Schränke, Reinigungsmittel, ein unaufgeräumter Schreibtisch – die Verletzungsrisiken sind größer, als Sie denken. Anders als in der freien Natur, wo die Katze ihren natürlichen Instinkt einsetzt, gibt es in der Wohnung oder im Haus genug unbekannte Stellen, die Ihre Katze zunächst nicht als Gefahr wahrnimmt. Was ist, wenn Sie beim Putzen im Bad auf einmal durch ein Telefonat unterbrochen werden und Ihre Katze neugierig die Putzmittel in Augenschein nimmt? Eine Vergiftung ist damit vorprogrammiert. Ebenso sollten Sie Medikamente nur in verschlossenen Schränken aufbewahren und schon gar nicht offen irgendwo herumliegen lassen. Katzen sind da wie kleine Kinder – die Neugier siegt und schon ist die Tablette verschluckt. Zudem gibt es im häuslichen Bereich auch viele Pflanzen, die eine schädliche Wirkung für Ihre Katze haben.

Spielzeug oder tödliches Risiko?

Ein beliebtes Bild: Die Katze tobt mit dem Wollknäuel herum und schiebt es mit den Pfoten von einer in die andere Ecke. Was ist aber, wenn sich die Katze darin verheddert und unter Umständen der Wollfaden sich langsam um den Hals zuzieht? Kleine Gegenstände wie Kinderspielzeug können von Ihrer Katze ohne weiteres verschluckt werden, dadurch kommt es zu Verdauungsproblemen oder schlimmstenfalls sogar zu einem Darmverschluss. Beim Verschlucken spitzer Gegenstände kann es sogar passieren, dass es zu inneren Verletzungen kommt. Daher müssen solche Dinge immer außerhalb der Reichweite Ihrer Katze aufbewahrt werden. Stellen Sie sich einfach vor, Ihre Katze wäre ein kleines Kind. Würden Sie dann auch Messer oder andere scharfe und spitze Gegenstände einfach herumliegen lassen?

Gekippte Fenster oder Türen sind eine tödliche Gefahr für die Katze

Neugier gehört, wie bereits eingangs beschrieben, zu den bekanntesten Eigenschaften einer Katze. Gefährlich wird es, wenn die Katze vor dem Fenster etwas Interessantes wahrnimmt. Dann ist der erste Gedanke: nur noch hinterher. Oftmals bietet das gekipptes Fenster oder die gekippte Terrassentür die einzige Möglichkeit, so schnell wie möglich nach draußen zu gelangen. In der Regel versucht die Katze, an der breitesten Stellte dort hindurch zu schlüpfen. Dabei bleiben Katzen nicht selten stecken und geraten in Panik. Durch die hektischen Bewegungen sinken sie immer tiefer in den enger werdenden Spalt. Die Folge: Organe werden gequetscht oder es kommt zu Frakturen. Im schlimmsten Fall endet die Jagd nach dem Vogel oder Schmetterling dadurch tödlich, dass Herrchen oder Frauchen nicht rechtzeitig auf den Unfall aufmerksam werden.

Bei Verletzung sofort zum Tierarzt

Verletzungen äußern sich in der Regel durch eine blutende Wunde. Es kann bei einem Sturz auch zu einer Fraktur gekommen sein. Wenn Ihre Katze unruhig ist, sich nicht bewegen möchte und die Gliedmaßen deformiert wirken, müssen Sie sofort zum Tierarzt – ebenso natürlich bei offenen Wunden. Hier ist die Notfallversorgung Ihrer Katze notwendig, um die Gesundheit oder sogar das Leben zu retten. Versuchen Sie bei einer möglichen Vergiftung nicht einfach planlos irgendwelche Gegenmaßnahmen einzuleiten. Besser ist, Sie nehmen eine Probe der verschluckten Substanz mit zum Tierarzt, damit dieser darauf die Behandlung abstimmen kann. Die sprichwörtlichen sieben Leben der Katzen sollten Sie nicht immer ganz ernst nehmen. Sie hat definitiv nur ein Leben.

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