Zur Urlaubszeit steigt wieder die Zahl der ausgesetzten Tiere
Die Sommerferien haben in den meisten Bundesländern bereits begonnen. Viele Familien fahren in den Urlaub und lassen es sich für zwei oder drei Wochen mal so richtig gut gehen. Was für uns die schönsten Wochen des Jahres sind, bedeutet für viele Haustiere die Abschiebung ins Tierheim. Es ist immer wieder zu beobachten: Sobald die Reisezeit beginnt, werden viele Tiere einfach weggegeben.
Katzen sind häufig betroffen
Den Stubentiger einfach so mit in den Urlaub nehmen, ist schwierig. Katzen sind Gewohnheitstiere und lassen sich nur sehr widerwillig in eine neue Umgebung verfrachten. Hinzu kommt noch, dass die Fahrt oder der Flug zum Urlaubsort ganz schön stressig für die Katze ist. Daher gehören die Katzen hauptsächlich zu den Leidtragenden. Hunde werden eher seltener im Tierheim abgegeben. Im Gegensatz zu Katzen sind Hunde nämlich immer gerne dort, wo sich Herrchen oder Frauchen aufhalten. Vor allem im Urlaub gibt es eine Menge zu entdecken. Wenn ein Hund im Tierheim landet, wurde er nicht zwangsläufig ausgesetzt. Viele Hunde sind Ausreißer und landen im Tierheim, weil sie ihren Besitzern nicht zugeordnet werden können.
So schlecht werden Tiere behandelt
Ein tragischer Fall, der sich in Baden-Württemberg abgespielt hat. Dort ist eine Familie in den Urlaub gefahren und haben ihre Schäferhündin in der Wohnung zurückgelassen. Allerdings ohne sie mit ausreichend Wasser oder Futter zu versorgen. Die Nachbarn wurden auf das Bellen aufmerksam, die Polizei drang in die Wohnung ein und befreiten die Hündin. In einem Ulmer Tierheim wurde die Hündin wieder aufgepäppelt. Gegen die Familie wurde eine Anzeige wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz erstattet.
Weihnachtstiere sind die großen Verlierer
Zu Weihnachten war der Hund, das Kaninchen oder die Katze noch klein und niedlich. Jeder wollte mit dem Vierbeiner spielen. Doch mit der Zeit wurde das Tier größer und sorgte auch für mehr Aufwand und Kosten. Jetzt, wo der Urlaub ansteht, ist das Haustier einfach nur noch lästig. Überflüssige Weihnachtsgeschenke kann man ja in den Keller oder in die Garage packen – aber ein Haustier? Aus den Augen, aus dem Sinn. Da werden die Tiere einfach ausgesetzt, an einer Mülltonne auf dem Rastplatz angebunden oder anderweitig entsorgt. Es sind keine Einzelschicksale, die da auftreten. Jährlich werden zur Urlaubszeit rund 70.000 Haustiere von den Tierheimen aufgenommen. Dadurch können andere Haustiere nicht zur Pflege regulär aufgenommen werden – so fallen den Tierheimen auch noch wichtige Einnahmen weg.