Zwingerhusten bei Hunden

Publiziert am Mittwoch, 8. April 2020 von Manfred Weiblen
Hund unter einer Decke

Atmet Ihr Hund rasselnd aus und ein? Hustet er ständig? Dann leidet er vielleicht unter Zwingerhusten. Mit dieser ansteckenden Atemwegsinfektion ist nicht zu spaßen.

Wir sagen Ihnen, woran Sie Zwingerhusten bei Ihrem Hund erkennen und was Sie dagegen tun können.

Was sind die Ursachen von Zwingerhusten bei Hunden?

In den häufigsten Fällen kommt es zu einer Infektion des Hundes durch Viren, die die Luftröhre und die Bronchien angreifen. Daneben sind auch

  • schlechte Hygiene,
  • niedrige Temperaturen,
  • nasse Witterung,
  • Stress,
  • Mangelernährung und
  • eine hohe Luftfeuchtigkeit

mögliche Auslöser für den Zwingerhusten. Daher kommt auch der Begriff: Früher wurden Hunde im Zwinger gehalten. Sie hatten keinen Zugang zur warmen Wohnung wie das heute der Fall ist. Schonungslos waren Hunde der Witterung ausgesetzt und nicht immer ging es für jede Erkrankung zum Tierarzt. Da war es kein Wunder, dass die Zwingerhunde sich eine solche Erkrankung durch die unterschiedlichsten Erreger einfingen.

Zwar kann der Zwingerhusten auch heute noch durch enge Tierhaltung, beispielsweise in einem Tierheim, bakteriell (Bordedella bronchiseptica) übertragen werden. Dieses Risiko ist aber im Vergleich zu der viralen Infektion eher als gering auftretend einzustufen.

Ist Zwingerhusten auf den Menschen übertragbar?

Glücklicherweise handelt es sich hier um eine Infektion, die allein von Hund zu Hund oder auf andere Tiere übertragen werden kann. Die Übertragung erfolgt durch die Tröpfcheninfektion. Deshalb ist Zwingerhusten ansteckend dort, wo viele Hunde aufeinander treffen. Das ist nicht nur im Tierheim der Fall, sondern auch auf der Hundewiese, auf dem Hundeplatz, in der Hundeschule oder auch beim Tierarzt. Ein Hund mit Zwingerhusten reicht dort aus, um mehrere Hunde anzustecken.

Die Symptome von Zwingerhusten bei Hunden

Hund hat ein rotes Auge

Kommt es bei Hunden zur Ansteckung mit dem Zwingerhusten, dauert es unterschiedlich lange, bis sich die ersten Symptome zeigen. Das kann bereits nach ein paar Tagen der Fall sein, in manchen Fällen auch nach einigen Wochen. Ein typisches Symptom ist der trockene Husten des Hundes. Andere Symptome sind;

  • feuchter Husten bei bakterieller Infektion
  • rasselnde Atemgeräusche
  • Augenausfluss
  • Niesen
  • Schnupfen und Fieber

Problematisch für die meisten Hunde ist, dass ihr Hals durch den Zwingerhusten verschleimt. Das versuchen Hunde durch Trinken abzumildern: Allerdings führt vermehrtes Trinken wiederum dazu, dass ein Hustenreiz ausgelöst wird. Schlafen wird für Hund und auch für Herrchen und Frauchen zu einer echten Herausforderung.

Wie schlimm ist Zwingerhusten?

Es hängt von den Symptomen ab, wie hoch der Leidensdruck für Ihren Hund ist. Der Zwingerhusten ist vergleichbar mit der Grippe beim Menschen. Deshalb wäre der Begriff Hundegrippe auch passender. Gesunde Hunde stecken die Symptome gut weg, während Hunde mit Vorerkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem mehr mit dem Verlauf der Krankheit zu kämpfen haben.

Wie verläuft der Zwingerhusten bei Hunden?

Von der Inkubationszeit dauert es zwischen zwei Tagen und zwei Wochen, bis die Symptome beim Hund auftreten. Die Dauer der Erkrankung beträgt in den meisten Fällen etwa drei Wochen, es kann in Einzelfällen aber auch länger andauern. Eine tierärztliche Behandlung führt nicht zwangsläufig dazu, dass die Erkrankung geheilt wird. Allerdings kann der Tierarzt mit entsprechenden Medikamenten die Symptome lindern und so den Krankheitsverlauf für den Hund erträglicher gestalten.

Da es sich um eine Infektionskrankheit handelt, müssen Sie sich bei den ersten Anzeichen unmittelbar an den Tierarzt oder die Tierklinik wenden. Das ist wichtig, damit Ihr Hund bei Ankunft in der Praxis von den anderen vierbeinigen Patienten separiert werden kann. Ansonsten droht ein Ansteckungsrisiko für andere Haustiere.

Die Behandlung von Zwingerhusten durch den Tierarzt

Hund beim Tierazt

Wie bereits beschrieben, wird der Zwingerhusten in den meisten Fällen viral übertragen. In diesen Fällen verläuft die Erkrankung ähnlich der Grippe beim Menschen. Der Tierarzt verschreibt schleimlösende Medikamente, spezielle Hustenmedikamente für Hunde und Antibiotika. Wobei letztere natürlich nicht gegen Viren schützen, wohl aber für den Fall einer möglichen bakteriellen Infektion. Dazu kommen noch Arzneimittel zum Einsatz, die das Fieber senken sollen.

Daneben können Sie zuhause auch Fenchelhonig oder Fenchelsirup als hustenlindernde Mittel einsetzen. Sprechen Sie zuvor jedoch mit Ihrem Tierarzt über die Dosierung! Stellen Sie daheim Raumluftbefeuchter auf und halten Sie den Hals Ihres Hundes mit einem Schal warm. Das sind alles Kleinigkeiten, um den Verlauf des Zwingerhustens für Ihren Hund etwas zu lindern.

Tierarztkosten nicht mehr aus der eigenen Tasche bezahlen? Das geht mit der Hundekrankenversicherung. Diese übernimmt die anfallenden Kosten für die meisten tierärztlichen Behandlungen, Impfungen und Vorsorgemaßnahmen.

Wie gehen Sie mit dem Zwingerhusten Ihres Hundes um?

Während des Krankheitsverlaufes gilt natürlich ein Schonprogramm für Ihren Hund. Das heißt aber nicht, dass Ihr Hund nicht nach draußen darf. Dabei sind aber wichtige Dinge von Ihnen zu beachten. Verwenden Sie statt des Halsbandes ein Brustgeschirr, damit nicht zu viel Druck auf den entzündeten Halsbereich ausgeübt wird. Sie vermeiden damit nicht nur Schmerzen, sondern auch den Hustenreiz, der durch zu viel Druck ausgelöst wird. Reduzieren Sie die Gassirunden auf ein Minimum, da zu viel Anstrengung nicht gerade förderlich für den Heilungsprozess ist. Setzen Sie Ihren Hund zuhause nicht der Zugluft aus. Vermeiden Sie, dass Ihr Hund in seinem Aufenthaltsbereich Tabakrauch abbekommt.

Hund trägt eine Maske

Daneben gilt: kein Kontakt zu anderen Hunden. Die Hundeschule ist damit tabu, ebenso der Hundeplatz und andere Plätze, an denen sich Hunde gerne tummeln. Wenn Sie zuhause mehrere Haustiere haben, müssen Sie Ihren betroffenen Hund von den anderen Tieren trennen, um eine mögliche Ansteckung auf sie zu verhindern. Dazu gehört auch die Einhaltung einer strengen Hygiene. Futternäpfe, Trinkschalen, Decken oder Körbchen müssen regelmäßig für alle Haustiere desinfiziert oder gewaschen werden.

Wie können Sie dem Zwingerhusten vorbeugen?

Grundsätzlich gilt: Die regelmäßigen und empfohlenen Impfungen sind extrem wichtig, um Ihren Hund vor möglichen Krankheiten zu schützen. Allerdings kann in Einzelfällen der Zwingerhusten trotz Impfung auftreten, dafür ist der Verlauf der Erkrankung dann aber weniger schwer ausgeprägt. Um eine mögliche Ansteckung mit dem Zwingerhusten zu vermeiden, ist es wichtig, dass sich Ihr Hund in einem guten Gesundheitszustand befindet. Das trägt zu einem gestärkten Immunsystem bei.

Lassen Sie Ihren Hund regelmäßig entwurmen und achten Sie darauf, dass es nicht zu einer Mangelernährung kommt. In puncto Hygiene sollten Sie vermeiden, dass Ihr Hund aus öffentlichen Trinknäpfen Wasser schlabbert. Halten Sie von anderen Hunden Abstand, die husten. Allerdings sollte da die Vernunft der anderen Hundehalter auch vorhanden sein, um ihren eigenen Hund nicht in die Nähe gesunder Hunde zu lassen. Aber man weiß ja nie.

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