Kampf dem Bürostress mit dem Hund

Unser Büroalltag ist geprägt von Hektik, Stress und Zeitdruck. Klar, dass da irgendwann auch mal die Gesundheit leidet. Geht es Ihnen auch manchmal so? Sie fühlen sich unruhig und ruhelos und haben kaum Zeit zum Verschnaufen oder mal eine kurze Ablenkung von Ihrem Trott? Nur weil Sie dauernd am Limit arbeiten, wird das Ergebnis dadurch nicht besser. Eine Studie der VCU-School of Business in Richmond/Virginia (USA) hat gezeigt: Hunde am Arbeitsplatz sind die idealen Stressblocker. Sie bringen Ruhe in den Alltag – und das nicht nur für Herrchen oder Frauchen.
Gutes Miteinander, Teamwork und Motivation sind einige der Vorteile
Die Studie basiert auf einem Experiment bei einem großen Einzelhandels-Dienstleister mit über 550 Mitarbeitern. Teilweise bewegten sich dort bis zu 30 Hunde tagsüber in dem Unternehmen. Der Effekt: Viele Mitarbeiter, die mit den Hunden Kontakt hatten, wirkten deutlich entspannter und haben ihre Arbeit wesentlich motivierter durchgeführt als die Kollegen, die nicht mit den Hunden in Berührung kamen. Weiterer Nebeneffekt: Bei den hundeerprobten Mitarbeitern stieg zudem der Gedanke für das Team-Work – eigentlich unverzichtbar für jedes Unternehmen.
Schade nur, dass in Deutschland wieder Rechtsstreite geführt werden. Erst im September 2013 hat das Düsseldorfer Landesarbeitsgericht eine Hündin nach langen Jahren aus einer Werbeagentur verbannt. Nebenbei ist auch der Tierschutzbund der Auffassung, dass Hunde den Bürostress entschärfen und appelliert an alle Firmenchefs, Hunde im Büro zuzulassen. Auch im Bundestag kämpfen mittlerweile Abgeordnete dafür, ihren Hund mitbringen zu dürfen. Bisher gilt dort das Mitnahmerecht aber nur für Blindenhunde.
Mit dem Hund zur Arbeit – Ihr Chef muss entscheiden
Der Chef entscheidet, ob der Hund mit zur Arbeit kommen darf. Klar, denn er ist für das Wohl der Mitarbeiter verantwortlich. Grundsätzlich kann er die Erlaubnis erteilen. Wenn die Mitnahme Ihres Hundes in das Büro schon seit Jahren geduldet wurde, kann daraus sogar ein Rechtsanspruch entstehen. Allerdings muss der Chef die Bedürfnisse der anderen Mitarbeiter mit in die Waagschale werfen. Bei Allergikern oder Kollegen, die vor Hunden Angst haben, muss der Anwesenheit des Hundes eine Absage erteilt werden. Spezielle Vorschriften für die Hundehaltung im Büro gibt es nicht. Es sollte aber klar sein, dass Ihr Vierbeiner nicht während des ganzen Tages in der Putzkammer gehalten werden darf. Eine Extrawurst gibt es auch für Herrchen oder Frauchen nicht. Sie müssen in der Mittagspause Gassi gehen. Meldet der Hund seine tierischen Bedürfnisse zwischendurch an, so muss die Zeit nachgearbeitet werden.
Haftung im Schadensfall
Ohne Hundehaftpflicht geht es nicht. Davon sollte sich auch der Chef tunlichst überzeugen, dass diese auch vorhanden ist. Denn ein Biss in das Bein des Kollegen unter dem Schreibtisch wird unweigerlich Schadensersatzforderungen und Schmerzensgeldansprüche Ihnen gegenüber auslösen. Eine Abmahnung kann aber nur dann erfolgen, wenn die Aufsichtspflicht über den Hund nachhaltig verletzt wurde.
Wie können Sie Ihren Chef überzeugen?
Mit guten Argumenten: Sprechen Sie vorher mit den Kollegen, die sich mit Ihnen einen Flur oder ein Büro teilen. Fragen Sie Ihren Arbeitgeber, ob Ihr Hund nicht mal probeweise mitkommen darf, berichten Sie ihm von der Studie. Vielleicht erkennt ja auch der Chef den Mehrwert des Hundes in der Firma. Sie sollten allerdings vermeiden, dass Ihr Liebling noch in der Testwoche sein Revier ausgerechnet in der Nähe der Chefetage markiert. Das könnte für Ihre Pläne zu einem großen Hindernis werden.
Abwechslung ist mit Hunden im Büro garantiert
Mit einem Hund im Büro wird es nicht langweilig, der Tag geht schnell vorüber. Vor allem, wenn Ihre Kollegen dem tierischen Mitarbeiter gegenüber aufgeschlossen sind. Da wird mal hier gestreichelt und mal dort gekrault. Sicherlich wird sich Ihr Hund auch mal von Ihrem Platz entfernen, um mal die Umgebung zu erschnüffeln. Vielleicht hat ja einer der anderen Mitarbeiter noch ein Leckerchen für den vierbeinigen Liebling. Bedenken Sie dabei immer, dass eine gute Erziehung absolut unerlässlich ist. Es kommt mit Sicherheit nicht gut an, wenn Ihr Hund im Büro nebenan bei einer Toilettenpause das Butterbrot vom Schreibtisch stibitzt.