Überfüllung durch Kampfhunde aus Osteuropa - Augsburger Tierheim gerät in finanzielle Notlage

Publiziert am Donnerstag, 30. Oktober 2014 von Manfred Weiblen
Kampfhund liegt auf der Wiese

Der illegale Transport von Hunden und Welpen aus dem Ausland sorgt in Deutschland für immer mehr Probleme: Es sind nicht allein die privaten Hundehalter, die nach dem Schnäppchenkauf mit einem kranken Hund zurückgelassen werden. Selbst Tierheime haben Probleme, die Flut der dort abgegebenen Hunde zu bewältigen. Die Kosten für die Unterbringung sind immens, da die abgegebenen Tiere auch nicht getötet werden sollen.

Probleme bereiten Kampfhunde aus Osteuropa

Die drei Welpen, die in dem Augsburger Tierheim in ihrem Zwinger umher tapsen, haben es in sich: Sie sind American Staffordshire Terrier, eine Hunderassen, die in Bayern verboten ist. Die drei Hunde werden nur schwerlich in die Freiheit gelangen, sie müssen auf Jahre im Tierheim versorgt werden. Für die Pflege der Hunde, wie auch anderer Kampfhunde, ist geschultes Personal notwendig, Sicherheitsvorschriften müssen gesondert erstellt werden und Schutzkleidung ist auch notwendig. Mit rund 20 Euro pro Tag schlägt die Versorgung eines Kampfhundes zu Buche – das ist etwas viermal so viel wie für einen normalen Hund.

Krankheiten sorgen zusätzlich für hohe Kosten

Neben der Versorgung der Kampfhunde im Tierheim werden auch viele andere Hunde dort betreut, die aus dem Ausland stammen und illegal nach Deutschland gebracht wurden. Oft ist nicht bekannt, welche Impfungen die Hunde bereits bekommen haben, sie leiden teilweise an Krankheiten, die aufwendig behandelt werden müssen. Die Hunde, die aus Tiertransporten sichergestellt wurden, müssen unmittelbar für drei Monate in Quarantäne – das wirft weitere Kosten auf. Mittlerweile sind im Augsburger Tierheim mehr als dreißig Prozent mehr Hunde untergebracht, als es die Kapazität dort ermöglich. Gefährliche Hunderassen können nicht vor Ort vermittelt werden, da die Haltung in Bayern verboten ist. Im Gegenteil, bei einer Abgabe würden sich die Mitarbeiter des Tierheimes sogar strafbar machen. Hoffnung bleibt, wenn Hundefreunde aus den anderen Bundesländern sich der Kampfhunde annehmen.

Deutschland als Transitland für illegale Tiertransporte

Der größte Fang ging der Polizei im März dieses Jahres auf der Autobahn bei Nürnberg ins Netz. Dort wurde ein Transporter gestoppt, in dem sich 74 Welpen befanden. Sie stammten aus der Slowakei und sollten eigentlich bis nach Spanien gebracht werden. Drei von den Welpen hatten die Fahrt bis nach Bayern nicht überlebt. In Spanien wäre vermutlich noch eine größere Anzahl der kleinen Hunde verendet. Alle kleinen Welpen waren zu früh von ihrer Mutter getrennt worden. Die Tierheime im Frankenland hatten jedenfalls alle Hände voll zu tun, um die kleinen Vierbeiner unterzubringen. Mittlerweile befindet sich ein Teil von ihnen bereits in liebevollen Händen.

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