Wie verhalten Sie sich nach einem Hundebiss?

Publiziert am Samstag, 13. September 2014 von Manfred Weiblen
Hund beisst Frau

Die Beziehung zwischen Hund und Mensch ist in der Regel von Harmonie geprägt. Hunde sind gehorsame Tiere, die ihrem Herrchen oder Frauchen treu zur Seite stehen. Dennoch – der Hund bleibt ein Jagdtier. Der Spieltrieb und der Jagdinstinkt führen dazu, dass bis zu 50.000 Hundehalter im Jahr von ihrem Vierbeiner gebissen werden. In den seltensten Fällen ist dafür aggressives Verhalten die Ursache. Meistens ereignet sich eine solche Situation aus Übermut. Was müssen Sie unternehmen, wenn Sie von Ihrem Hund gebissen wurden?

Welche Folgen hat ein Hundebiss?

Je nachdem, wie fest Ihr Hund zugebissen hat, reicht die Verletzung von einer leichten Schädigung der Hautoberfläche bis hin zu Knochenschäden und Organverletzungen. Etwa zehn bis zwanzig Prozent der Hundebisse führen zu Infektionen – immer noch deutlich weniger als beispielsweise bei Bissen durch Katzen. Vorsicht geboten ist jedoch im Ausland, wenn Sie dort von einem Hund gebissen werden. Die Tollwut ist in vielen Fällen noch verbreitet. Hier müssen Sie sofort einen Arzt aufsuchen, um sich behandeln zu lassen.

Versorgung der Wunde

Eine leichte Bisswunde, die nur Kratzern auf der Hautoberfläche geführt hat, können Sie selber behandeln. Nutzen Sie dafür einen Desinfektionslösung und steriles Verbandsmaterial. Nach der Erstversorgung müssen Sie die Verletzung im Auge behalten: Erscheint die Hautoberfläche rund um die Wunde gerötet? Fühlt sich die Haut im diesem Bereich warm an oder deutet sich sogar Fieber an, dann müssen Sie umgehend zum Arzt. Eine Infektion kann nicht ausgeschlossen werden. Ihr Hausarzt wird sich die Wunde noch einmal anschauen und eventuell vorhandene Fremdkörper entfernen. Ein Antibiotikum wird Ihnen helfen, bakterielle Erreger zu bekämpfen.

Nicht ohne Tetanusschutz

Generell sollte der Impfschutz gegen Tetanus regelmäßig aufgefrischt werden. Selbst bei einer kleinen Oberflächenverletzung sind Infektionen nie ganz ausgeschlossen. Der Tetanus-Erreger wird mit dem Speichel des Hundes in die Wunde eingebracht. Er produziert ein Gift, das in der menschlichen Muskulatur strake Krämpfe auslösen kann. In den seltensten Fällen ist die Tetanus-Infektion lebensbedrohlich, Vorsicht ist aber angebracht. Verzichten Sie daher nicht auf den wichtigen Impfschutz.

Aus welchen Grund hat Ihr Hund zugebissen?

Logisch, aus Übermut, wenden Sie jetzt denken. Dem ist aber nicht immer so. Durch Krankheiten oder Verletzungen, die Sie wohlmöglich nicht wahrgenommen haben, kann Ihr Hund auch zubeißen, weil er sich einfach unwohl fühlt und Schmerzen hat. Unter Umständen sind auch Infektionen wie die Tollwut die Ursache für den Hundebiss. Das Beste ist, wenn Sie mit Ihrem Liebling den Tierarzt aufsuchen. In der Praxis kann Ihr Hund untersucht werden, ob Erkrankungen, Verletzungen oder Infektionen vorliegen. Beobachten Sie Ihren Liebling in den Tagen nach der Behandlung. Vorübergehend sollten Sie das Tragen eines Maulkorbes in Erwägung ziehen. Es kann ja durchaus auch passieren, dass Ihr Hund noch einmal zubeißt. Vielleicht trifft es dann nicht Sie, sondern eine andere Person. Dann wird es für Sie zu einem richtigen Problem.

Veröffentlicht unter Hund